- Auf dem Aktienmarkt winken Chancen auf hohe Renditen – viele Anleger schrecken jedoch dafür zurück, weil ihnen das nötige Hintergrundwissen fehlt.
Die Kapitalanlage auf dem Aktienmarkt zählt in Deutschland bei vielen Menschen noch immer nicht zu den besonders populären Alternativen. Obwohl gerade die private Altersvorsorge in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, sind Aktien nicht gerade die erste Wahl. Besonders Immobilien gelten oft als bessere Alternative, auch Sparkonten sind trotz sehr niedriger Zinsen enorm populär. Neue Instrumente wie die sogenanten SPACs, bei denen viel Spekulation im Spiel ist, dürften nicht gerade für ein besseres Image sorgen.
Wer auf der Suche nach langfristigen Möglichkeiten für die Geldanlage mit der Chance auf eine möglichst hohe Rendite ist, sollte sich jedoch in jedem Fall mit dem Aktienmarkt beschäftigen. Dort muss man nicht einmal spezielle Aktien kaufen, um von steigenden Kursen zu profitieren. Spezielle Fonds sind oft eine sehr gute Alternative. Diese sind nicht nur so etwas wie Aktien für Anfänger, sondern selbst für erfahrene Anleger eine perfekte Möglichkeit für langfristige Investitionen.
Geschichte und Bedeutung
Aktien werden bereits seit vielen Jahrhunderten gehandelt. Schon im Jahr 1612 wurde in Amsterdam die erste Aktienbörse gegründet, an der ein dauerhafter Handel möglich war. Von Beginn an wurden die Kurse nicht von Käufern und Verkäufern selbst festgelegt, sondern von Börsenmaklern.
In Deutschland wurden die ersten Aktien erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehandelt. Allerdings wurde die Börse in Berlin bereits 1739 gegründet, um den Handel mit Wechseln zu ermöglichen. Der industrielle Aufschwung Mitte des 19. Jahrhunderts sorgte dann für einen rasanten Aufschwung, durch den auch verschiedene regionale Börsen gegründet wurden.
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Politiker waren zu dieser Zeit jedoch noch darauf erpicht, Kleinanleger vom Aktienmarkt fernzuhalten. In Deutschland änderte sich das erst nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach. In dieser Zeit wurde die Börse in Frankfurt am Main zudem der wichtigste Handelsplatz des Landes.
Genau wie in Deutschland haben Aktienmärkte auch in vielen anderen Ländern weltweit im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine immer größere Bedeutung erlangt. Sie bieten Unternehmen viele Möglichkeiten, während Anleger dort eine enorme Auswahl an Alternativen für ein Investment finden. Trotz einiger Rückschläge, zum Beispiel im Rahmen der weltweiten Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008, hat der Wert der an Börsen gehandelten Firmenanteile in den letzten Jahrzehnten immer weiter zugenommen. Anleger können davon heute ganz leicht über das Internet profitieren, wenn sie ein Depot für Wertpapiere bei einer Direktbank eröffnen.
Indizes spiegeln den Aktienmarkt
Um die Entwicklung an verschiedenen Märkten im Blick zu behalten, sind die sogenannten Indizes wichtig. Diese beziehen sich auf bestimmte Segmente an der Börse, zum Beispiel auf die größten Unternehmen eines Landes oder auf bestimmte Branchen.
In einem Aktienindex werden die Aktien von unterschiedlichen Unternehmen auf der Grundlage von bestimmten Kriterien gebündelt. Allgemein wird dabei zwischen einem Kurs- und einem Performanceindex unterschieden. Die Entwicklung über einen bestimmten Zeitraum lässt sich an einem sogenannten Chart ablesen.
Ein Kursindex repräsentiert lediglich den durchschnittlichen Kurs der darin enthaltenen Aktien. Er wird nicht um die Zahlungen von Dividenden bereinigt. Somit werden auch die Kursabschläge, die in der Regel nach der Auszahlung der Dividende zu verzeichnen sind, abgebildet. Bekannte Beispiel dafür sind etwa der Dow Jones in den USA oder der Nikkei 225 in Japan. Im Gegensatz dazu werden etwa beim deutschen Leitindex DAX die von den einzelnen Unternehmen gezahlten Dividenden auf den Indexstand aufgeschlagen.
Darüber hinaus sind die einzelnen Kurse, die für einen Index benötigt werden, nicht gleich wichtig. Vielmehr werden die Aktien gemäß bestimmter Kriterien gewichtet. Besonders wertvolle Unternehmen fallen dann mehr ins Gewicht als die kleineren Konzerne, die ebenfalls im Index vertreten sind. Zudem wird über die genaue Zusammensetzung und die Gewichtung von Zeit zu Zeit neu entschieden. Beim DAX etwa geschieht das quartalsweise, die Regeln dafür sind sehr detailliert.