- Von Pfandbriefen bis hin zur klassischen Variante mit regelmäßigen Zinszahlungen ist der Markt für Anleihen sehr groß – hier gibt es eine kurze Übersicht.
Auf dem Markt für Anleihen gibt es ein kaum überschaubares Angebot an verschiedenen Alternativen. Investoren finden dort enorm sichere Formen der Geldanlage, für die jedoch keine sehr hohen Renditen zu erwarten sind. Zugleich gibt es jedoch auch viele Anleihen, die mit enormen Zinsen winken, die aber zugleich extrem spekulativ sind. Die jeweiligen Herausgeber verfügen über keine gute Bonität, es besteht also das Risiko eines Totalausfalls. Solch ein Risiko gehen viele Anleger jedoch ein, wenn sie dafür hohe Zinsen erhalten können.
In diesem Artikel geht es um eine kleine Übersicht der verschiedenen Alternativen. Auf dieser Grundlage sind Anleger dann in der Lage, die Bedeutung dieser Wertpapiere für die eigene Kapitalanlage festzulegen.
Wichtige Eigenschaften
Grundsätzlich handelt es sich bei Anleihen, die manchmal auch als Rentenpapiere bezeichnet werden, um eine bestimmte Klasse von Wertpapieren. Oft lassen diese sich über die Börse handeln, es gibt jedoch auch andere Varianten. In der Regel erhält der Inhaber einer Anleihe regelmäßig Zinsen ausgezahlt, ähnlich wie bei der Vergabe eines Darlehens.
Diese Papiere unterscheiden sich in erster Linie durch die folgenden Charakteristika:
- Laufzeit: Wann wird das mit der Anleihe vergebene Darlehen zurückgezahlt?
- Höhe und Zeitpunkt der Zinszahlungen: Erfolgen die Zahlungen nur einmal jährlich oder häufiger?
- Bonität des Emittenten: Dieser Aspekt bestimmt, wie hoch die Zinsen ausfallen.
- Rangfolge bei Insolvenz: Werden die Gläubiger vor- oder nachrangig bedient?
Die Käufer geben dem Emittenten einer Anleihe ein Darlehen, das meist zum Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird. Bis dahin fallen Zinsen an, deren Höhe davon abhängig ist, wie realistisch es ist, dass die Gläubiger ihr Geld wirklich erhalten. Wenn eine entsprechende Regelung enthalten ist, kann der Emittent die Anleihe auch schon vor dem eigentlichen Fälligkeitszeitpunkt zurückkaufen.
Formen von Anleihen
In den meisten Fällen werden an der Börse Kuponanleihen ausgegeben oder gehandelt. Dabei erhalten die Käufer für einen festgelegten Zeitraum einen bestimmten Zinssatz. Die Zinsen werden normalerweise einmal pro Jahr gezahlt. Bei manchen Anleihen werden sie auch viertel- oder halbjährlich ausgeschüttet.
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Eine Variante ist die Nullkuponanleihe. Hier werden die Zinsen am Ende der Laufzeit zusammen mit dem Gegenwert der Anleihe gezahlt. Das kann sich für die Käufer vor allem aus steuerlichen Gründen rechnen. Wenn das Einkommen zum Beispiel nach der Rente deutlich sinkt, kann man auf diese Weise viel Geld sparen und eine höhere reale Rendite kassieren.
Eine weitere Alternative sind die sogenannten Floating Rates. Hier wird die Höhe der Zinsen regelmäßig angepasst, dafür gibt es einen bestimmten Referenzwert. Wandelanleihen ermöglichen es den Käufern hingegen, zu einem gewissen Zeitpunkt die Anleihe in Aktien des Unternehmens zu tauschen.
Pfandbriefe sind eine ganz spezielle Kategorie. Diese sind komplett durch Hypotheken besichert, allerdings darf nicht jede Bank in Deutschland Pfandbriefe ausgeben. Sie lassen sich zur Finanzierung von Immobilien nutzen, aber auch für Flugzeuge oder Schiffe, für die ebenfalls Hypotheken eingetragen werden können.
Rendite oder Sicherheit?
Für Anleger bietet der Markt für Anleihen eine enorm große Zahl von Alternativen. Es gibt zahlreiche Emittenten, die als sehr sicher gelten, vor allem Staaten oder große Unternehmen. Hier profitieren Käufer zwar davon, dass es sehr wahrscheinlich ist, das verliehene Geld am Ende wirklich zu erhalten. Bis dahin fallen jedoch nur sehr geringe Zinsen an.
Umgekehrt gibt es auf dem Markt eine große Zahl von Varianten, die von Emittenten mit einer deutlich schlechteren Bonität ausgegeben wurden. Neben vielen Unternehmen zählen dazu oft auch Schwellenstaaten. Diese müssen Anleger mit hohen Zinsen für eine relativ unsichere Form der Geldanlage belohnen. Kurz gesagt ist es hier nicht so sicher, dass man sein Geld wirklich zurückbekommt. Wenn es bei der Rückzahlung jedoch keine Probleme gibt, hat sich Risiko durch die hohen Zinsen über die gesamte Laufzeit bezahlt gemacht.
Fazit
Welche Bedeutung Anleihen bei der Geldanlage haben, lässt sich somit nicht allgemein beantworten. Hier kommt es vor allem auf die individuellen Wünsche sowie die persönliche Situation von Sparern an. Alles in allem ist jedoch für unterschiedliche Umstände die passende Variante auf dem Markt vorhanden.
Beim Kauf von Wertpapieren sollten Sparer sich somit nicht allein auf Aktien konzentrieren. Anleihen oder Fonds, die sich auf diesen Bereich konzentrieren, bieten ebenfalls viele attraktive Chancen. Über einen gewissen Zeitraum kann man damit ein ordentliches passives Einkommen erzielen. Allerdings sollte man immer auf die genaue Gestaltung achten. Diese kann zum Beispiel bei Immobilienanleihen, aber auch bei anderen Varianten, sehr unterschiedlich sein.