Fonds & ETFs

ETFs kaufen – in 3 Schritten zum perfekten Wertpapierdepot

Zusammenfassung
  • Wer mit einer Einmalanlage oder über einen Sparplan Anteile an ETFs kaufen möchte, sollte sich zuerst ein paar Gedanken machen – und dann vor allem Geduld haben.

Indexfonds, deren Anteile an der Börse gehandelt werden, liegen im Trend – immer mehr private Anleger wollen ETFs kaufen. Dafür gibt es gute Gründe. Beim Kauf fällt kein Ausgabeaufschlag, sondern nur die Gebühr für den Handel an der Börse an. Das ist ein großer Vorteil gegenüber normalen Aktienfonds, zudem ist die Verwaltung im Schnitt wesentlich günstiger. Darüber hinaus gibt es mittlerweile für jeden Investor die richtigen Varianten.

Es spielt keine Rolle, ob man auf große Indizes, spezielle Regionen oder ganz bestimmte Branchen setzen möchte. Für all diese – und viele weitere – Bereiche kann man heute Anteile an ausgewählten ETFs kaufen. Allein an der Frankfurter Börse werden bereits mehr als 1500 dieser Fonds von zahlreichen Anbietern gehandelt. Einige dieser Fonds bieten Investoren sogar die Möglichkeit, auf die Entwicklung der Kurse von Rohstoffen zu setzen. Das kann eine interessante Ergänzung zum klassischen Geschäft auf der Basis von Aktienkursen sein.

1. Schritt: So kann man ETFs kaufen

Der Handel mit den sogenannten Exchange Traded Funds ist relativ einfach. Anders als klassische Investmentsfonds werden diese Anteile nämlich über die Börse ge- und verkauft. In der Regel sorgen dabei sogenannte Market Maker für einen reibungslosen Ablauf. Dabei handelt es sich um große Banken oder spezialisierte Broker. Diese müssen dafür sorgen, dass Anleger jederzeit genau wissen, welchen Wert ein Anteil am entsprechenden Fonds hat und dass Kauf und Verkauf ohne Probleme möglich sind.

Ihren Gewinn erzielen die Market Maker aus einer kleinen Spanne zwischen dem Preis beim Verkauf und beim Ankauf. Diese Spanne ist nicht sehr hoch, allerdings sorgt das Volumen im Handel, dass sich das Geschäft für die Market Maker lohnt.

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Für den einzelnen Anleger liegen die Kosten für den Kauf von Anteilen in der Regel deutlich unter den Kosten für den Kauf von Anteilen an herkömmlichen Aktienfonds. Bei solchen Fonds kommt nämlich in der Regel ein Ausgabeaufschlag hinzu, der bis zu fünf Prozent des Werts der Anteile betragen kann. Anleger, die Anteile an ETFs kaufen, zahlen hingegen deutlich kleinere Gebühren. Wie hoch diese genau ausfallen, hängt von der Bank oder vom Online-Broker ab, bei dem man sein Wertpapierdepot führt.

2. Schritt: Kriterien beim Kauf

Die konkrete Auswahl von ETFs ist nicht ganz einfach. Auf dem Markt gibt es schließlich eine enorme Zahl von Fonds. Bei der Auswahl gibt es keine Kriterien, die für jeden Anleger gelten. Deshalb sollte man sich vor allem Gedanken um diese Fragen machen:

  • Welches Risiko ist bei der Kapitalanlage akzeptabel? Anleger, die noch viele Jahre bis zur Rente haben, sollten zumindest mit einem gewissen Teil des Vermögens ETFs kaufen, die ein gewisses Risiko bieten. Bei einer Anlage über mehrere Jahre kann man Kursverluste einfach abwarten und vielleicht sogar weitere Anteile kaufen. Auf lange Sicht kann die Rendite bei solchen ETFs jedoch deutlich höher als bei solchen Fonds liegen, die große Indizes wie den DAX oder den Dow Jones nachbilden.
  • Wie hoch sind die Gebühren? Allgemein liegen die Kosten für die Verwaltung von ETFs deutlich niedriger als bei klassischen Aktienfonds. Der Grund dafür: Ein ETF bildet immer einen Index nach, die Auswahl der einzelnen Aktien erfordert also keine aktive Analyse. Das senkt die Kosten, die Jahr für Jahr aus dem Vermögen des Fonds entnommen werden. Anleger zahlen diese Gebühren zwar nicht direkt, allerdings wirken sie sich indirekt auf die Rendite aus. Wenn ein ETF 0,6% Gebühren pro Jahr verlangt, ein anderer hingegen nur 0,2%, dann muss der erste Fonds 0,4% mehr Gewinn erzielen, um Anlegern die gleiche Rendite zu bieten. Das klingt auf den ersten Blick nicht viel, wirkt sich aber gerade bei einer langfristigen Anlage enorm aus.
  • Wie werden die Anteile gekauft? Bei einer einmaligen Anlage ist es natürlich vor allem wichtig, auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Natürlich ist es mit viel Glück verbunden, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen. Wenn ein Index jedoch gerade zwei Wochen am Stück täglich gestiegen ist, sollte man vielleicht auf den nächsten Rückschlag bei den Kursen warten. Wer hingegen über einen Sparplan jeden Monat Anteile kauft, muss sich solche Gedanken in der Regel nicht machen.

3. Schritt: Sparpläne für die Vermögensbildung

Viele private Anleger nutzen Sparpläne. Auf diese Weise kann man Monat für Monat Anteile an ETFs kaufen, ohne sich Gedanken über aktuelle Kurse oder den besten Zeitpunkt zu machen. Viele Online-Broker haben zu diesem Zweck eine Reihe von ETFs im Angebot, bei denen im Rahmen von solchen Sparplänen nicht einmal Gebühren anfallen. Ein weiterer Vorteil: Bei sparplanfähigen ETFs muss man keine ganzen Anteile erwerben, stattdessen sind auch Bruchstücke möglich.

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Schon mit kleinen Beträgen ist der Einstieg in das regelmäßige Sparen also gar kein Problem. Bei Direktbanken oder Online-Brokern liegt die Mindestanlage pro Monat oft bei nur 25 Euro, teilweise sogar noch darunter. Selbst für Kleinsparer ist es auf diese Weise also möglich, nach und nach ein Vermögen aufzubauen.

Fazit: Verschiedene ETFs kaufen ist sinnvoll

Wer nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, sollte natürlich in erster Linie darauf achten, dass die Schwankungen der Kurse nicht sehr hoch ausfallen. Kann man sich hingegen eine Einmalanlage oder eine monatliche Sparrate leisten, die den Kauf von mehreren ETFs ermöglicht, sollte man diese Möglichkeit durchaus nutzen.

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Dadurch lässt sich das Risiko streuen, während Renditen in unterschiedlichen Branchen oder Regionen möglich sind. Falls man keine Lust hat, sich selbst mit der Auswahl von ETFs zu beschäftigen, kann man zudem auf Robo-Advisor setzen (einen großen Vergleich haben wir hier zusammengestellt). Diese verlangen zwar eine kleine Gebühr, kümmern sich aber dafür automatisch um die Anlage des eigenen Kapitals und sind wesentlich günstiger als ein klassischer Finanzberater.

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