- Für die meisten Menschen ist echte finanzielle Freiheit nur ein Wunsch – dabei ist es durchaus möglich, tatsächlich von Zinsen und Rendite zu leben.
Unabhängigkeit und finanzielle Freiheit – obwohl diese Begriffe für jeden Menschen eine andere Bedeutung haben, beschreiben sie doch einen häufigen Traum. Man will es schaffen, nicht mehr von seinem monatlichen Gehalt abhängig zu sein. Stattdessen soll das eigene Ersparte eine Rendite abwerfen, die hoch genug ist, um davon zu leben. In der Praxis spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle. Wie hoch sind die monatlichen Kosten tatsächlich? Zu welchen Risiken ist man bereit? Und welche Pläne hat man für die eigene Zukunft?
Wer sich über diese und viele weitere Fragen Gedanken macht, ist bereits auf einem guten Weg. Ob man es dann tatsächlich schafft, komplett unabhängig vom Alltagsjob zu werden, lässt sich nicht immer garantieren. In jedem Fall kann man es aber schaffen, sich ein kleines zusätzliches Einkommen aufzubauen. Allein damit lassen sich bereits viele Wünsche erfüllen.
Die folgenden Absätze zeigen, welche fünf Schritte besonders wichtig sind. Ob man sich danach über eine absolute finanzielle Freiheit freuen kann, hängt natürlich vom Einzelfall ab. Auf jeden Fall schafft man sich so aber mehr Unabhängigkeit vom Einkommen im ganz normalen Berufsalltag.
1. Schritt: Individuelle Einstellung und Definition
Zunächst einmal sollte man daran denken, dass Geld erst dann einen Wert bekommt, wenn man es verwendet. Für seine tägliche Arbeit erhält man das Gehalt, das der Arbeitgeber als angemessen ansieht. Gibt man dieses Geld dann wieder aus, sollte man sich gut überlegen, wie man einen besonders großen Gegenwert bekommt.
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Klassische Konsumausgaben sorgen zum Beispiel für Befriedigung, die in der Regel nicht sehr lange anhält. Ein neues Auto, eine neue Couch oder ähnliche Dinge sollten deshalb sorgfältig ausgewählt werden, damit man langfristig Freude daran hat und nicht zu viel Geld ausgibt.
Zudem muss die Arbeit, mit der man Geld verdient, gar nicht schlimm sein. Es gibt viele Beispiele von Unternehmern, die sich einfach zur Ruhe setzen und von ihrem Ersparten leben könnten. Trotzdem arbeiten sie weiter, weil ihre Tätigkeit ihnen Freude bereitet – und weil sie diese nicht als Last empfinden. Wer das als Arbeitnehmer nicht nachvollziehen kann, sollte sich Gedanken über seine berufliche Situation machen. Ein neuer Arbeitgeber oder der Wechsel in einen anderen Beruf können für viel mehr Zufriedenheit sorgen – auch ohne ein höheres Gehalt.
2. Schritt: Geld verdienen
Um finanziell wirklich unabhängig zu werden, muss man zunächst einmal Geld verdienen. Wer keine Chance auf ein hohes Erbe hat, hat die Wahl zwischen aktiver Arbeit und passivem Einkommen. Besonders wichtig ist in der Regel die aktive Arbeit als Selbständiger oder Arbeitnehmer.
Die meisten Menschen bestreiten auf diese Weise ihren Lebensunterhalt. Allerdings geht dafür in der Regel viel Zeit drauf, sodass der Spielraum für andere Aktivitäten eingeschränkt wird. Mehr Freizeit wirkt sich hingegen meist negativ auf das Gehalt aus.
Um sich trotzdem mehr Freizeit leisten zu können, muss man ein passives Einkommen generieren. Damit lässt sich zum Beispiel ein geringeres Gehalt auffangen, wenn man seine wöchentliche Arbeitszeit reduziert. In der Regel ist für diese Art von Einkommen jedoch eine Investition nötig. Wer zum Beispiel eine Wohnung kauft, kann dafür jeden Monat Miete erhalten. Wer in Aktien investiert, kann hingegen von der Dividende profitieren.
Kurz gesagt gibt es viele Möglichkeiten, um ein passives Einkommen zu erzielen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man Geld spart – und das bringt uns zum dritten Schritt.
3. Schritt: Disziplin ist Voraussetzung für finanzielle Freiheit
Ein möglichst großer Teil des verdienten Geldes sollte gespart werden. Deshalb muss man sich intensiv mit seinen Ausgaben beschäftigen. Welche davon sind wirklich nötig, welche lassen sich vermeiden oder reduzieren? Wer weniger Geld ausgibt, kann höhere Beträge sparen. Dieser Grundsatz klingt einfach, erfordert in der Realität jedoch viel Disziplin.
Der Vorteil von gesparten Beträgen: Dieses Geld landet zunächst einmal auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto. Anschließend kann man das Kapital dann für die Geldanlage verwenden. Diese wiederum bringt eine gewisse Rendite, die als passives Einkommen dient. Im Idealfall steigt dieses passive Einkommen dann nach und nach.
Aber wie investiert man das gesparte Geld richtig? Dafür gibt es eine enorme Vielzahl von Möglichkeiten. Im nächsten Schritt geht es deshalb vor allem um die allgemeinen Grundlagen.
4. Schritt: Richtig investieren
Allgemein gilt: Es gibt nicht nur ein einziges “richtiges” Investment. Dabei kommt es nämlich immer auf verschiedene Faktoren an. Welches Risiko möchte man als Anleger eingehen? Wie langfristig soll das Geld angelegt werden? Wie hoch soll die Rendite ausfallen? Diese und weitere Fragen sind wichtig, bevor man sich für eine bestimmte Alternative entscheidet.
Das Internet hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt. Mit Hilfe von Crowdinvesting ist es zum Beispiel möglich, in Immobilien zu investieren oder von P2P-Krediten zu profitieren.
Auch an der Börse haben private Anleger heute die Chance, mit der Entwicklung an den Rohstoff- oder Devisenmärkten Gewinne zu erzielen. Es ist noch gar nicht so lange her, als diese Märkte ausschließlich für professionelle Anleger zur Verfügung standen. Heute bieten Direktbanken und Onlinebroker hingegen Depots für Optionsscheine, Zertifikate oder andere Instrumente, mit denen man kurzfristig hohe Gewinne – oder Verluste – erzielen kann.
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Alles in allem ist vor allem ein Aspekt sehr wichtig: Diversifikation. Man sollte nicht das gesamte Ersparte in eine einzige Immobilie oder eine Aktie stecken. Wer nicht viel Geld zur Verfügung hat, kann sich für den Kauf von Anteilen an ETFs oder Aktienfonds entscheiden und somit das Risiko deutlich senken. Mit ein wenig mehr Kapital lassen sich weitere Möglichkeiten realisieren. Auch dann gilt jedoch, dass man das Risiko möglichst breit streuen sollte.
5. Schritt: Sorgfältige Planung
Finanzielle Freiheit setzt nicht nur ein regelmäßiges Einkommen und viel Disziplin bei den Ausgaben voraus. Besonders wichtig ist auch eine gute Planung. Wie hoch werden die Einnahmen und Ausgaben in den nächsten Monaten sein? Welches passive Einkommen möchte man in diesem und im nächsten Jahr erzielen? Passen die Einnahmen zur Planung von Urlaub oder Freizeit?
Im Einzelfall gibt es noch viele weitere Aspekte, die eine Rolle spielen können. Für Alleinverdiener kann es zum Beispiel sinnvoll sein, die Familie mit einer Risikolebensversicherung für den Fall des Falles abzusichern (hier geht es zu unserem großen Vergleich solcher Versicherungen). Alles in allem sollte man sich deshalb nicht nur einmalig Gedanken über die finanzielle Freiheit machen. Vielmehr ist es wichtig, sich immer wieder einmal ein wenig Zeit zu nehmen und Pläne oder Prioritäten anzupassen.
Fazit: Finanzielle Freiheit ist individuell verschieden
Zunächst einmal sollte man gut überlegen, was die finanzielle Freiheit im eigenen Leben wirklich bedeutet. Außerdem sind klare Ziele sehr wichtig, die man später leicht messen kann. Wer darüber hinaus wirklich ein Darlehen benötigt, etwa für den Kauf eines neuen Autos, sollte möglichst wenig Geld aufnehmen und sehr gut auf die Konditionen achten.
Es gibt eine kaum überschaubare Vielzahl von Möglichkeiten, um sich aus dem “finanziellen Hamsterrad” zu befreien. Neben der täglichen Arbeit sollte man sich möglichst viele zusätzliche Standbeine aufbauen.
Nicht alle davon werden schnell für hohe Einnahmen sorgen. Langfristig kann man auf diese Weise jedoch durchaus seinen finanziellen Spielraum vergrößern. Nach und nach kann man sich dann seine Träume erfüllen. Mehr Zeit für die Familie, lange Reisen ins Ausland oder sogar die frühzeitige Rente – nicht alles ist realistisch, aber mit der nötigen Disziplin und Ausdauer ist vieles möglich.