- Anleger, die nach krisensicheren Investments in anderen Währungen suchen, sollten sich mit dem Thema Geld anlegen in Norwegen beschäftigen.
Wer bei dem Schlagwort “Geld anlegen in Norwegen” zunächst einmal an Anlagen in fossile Brennstoffe denkt, liegt natürlich nicht ganz falsch. Über viele Jahre hinweg war der Ölkonzern Statoil im Ausland das bekannteste Unternehmen des Landes. Seit einigen Jahren ist das Unternehmen nun zwar schon unter dem Namen Equinor bekannt, trotzdem handelt es sich hier noch immer um ein echtes Schwergewicht in der norwegischen Wirtschaft.
Darüber hinaus gibt es jedoch noch eine ganze Reihe anderer Unternehmen aus dem skandinavischen Land, an denen man sich durch den Kauf von Aktien beteiligen kann. Zu den bekanntesten Firmen, deren Anteile an der Börse in Oslo gehandelt werden, zählen vor allem Unternehmen aus der Finanz- und Versicherungsbranche, zudem gibt es gleich mehrere große Reedereien mit einem weltweiten Profil.
Die Lebensmittelbranche sowie traditionelle Industriekonzerne sind allerdings ebenfalls im OBX-Index vertreten. Darin sind die 25 größten Firmen zusammengefasst, die an der Osloer Börse vertreten sind. Zudem gibt es den einen oder anderen “hidden champion”, der in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam gemacht hat.
Anleihen als Alternative beim Geld anlegen in Norwegen
Abgesehen von Aktien haben sich in den vergangenen Jahren auch Staatsanleihen aus Norwegen als sehr begehrt herausgestellt. Für Anleger ist dabei weniger die mögliche Rendite als die Sicherheit ausschlaggebend. Das Risiko eines Ausfalls ist noch immer sehr gering, schließlich verfügt Norwegen über enorm solide Staatsfinanzen.
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Darüber hinaus bieten norwegische Staatsanleihen eine gute Alternative für Anleger, die außerhalb der Eurozone investieren wollen. Genau wie bei Anleihen aus der Schweiz oder aus Australien hat sich die gestiegene Nachfrage jedoch auch in den Kursen ausgewirkt. Das wiederum hat dazu geführt, dass die Renditen mittlerweile enorm gering sind. Kurz gesagt sind diese Anleihen also nach wie vor interessant, aber nicht für jedes Wertpapierdepot geeignet.
An den Grundlagen dürfte sich in den kommenden Jahren wenig ändern. Aufgrund der riesigen Öl- und Gasvorkommen hat die norwegische Regierung über viele Jahre hinweg große finanzielle Reserven gebildet. Den geringen Schulden steht also ein enormes Vermögen gegenüber. Somit wird sich an den guten Rating-Bewertungen von norwegischen Staatsanleihen sicher so schnell nichts ändern.
Mögliche Risiken
Als Land außerhalb der Eurozone ist Norwegen in den letzten Jahren bei immer mehr Investoren zu einer populären Alternative geworden. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass es beim Geld anlegen in Norwegen keine Risiken gibt. Zum einen kann der Kurs der norwegischen Krone im Vergleich zum Euro schwanken. Das kann für Anleger positiv, aber auch negativ sein.
In jedem Fall dürfte Norwegen selbst bei einer Krise in der Eurozone nicht unberührt bleiben. Die Wirtschaft des Landes ist eng mit vielen EU-Mitgliedsländern verbunden. Kommt es dort zu einer wirtschaftlichen Krise, wird sich das – wenigstens mittelbar – auch auf die norwegischen Unternehmen auswirken. Darüber hinaus ist das Land noch immer zu großen Teil von Öl- und Gasexporten abhängig. Obwohl die Wirtschaft mittlerweile recht diversifiziert ist, hat ein dauerhaft niedriger Preis für Rohöl noch immer sehr negative Auswirkungen auf die staatlichen Finanzen.
Alles in allem sollten Anleger diese Aspekte beachten, bevor sie – in welcher Form auch immer – ihr Geld in Norwegen investieren. Genau wie in den meisten anderen Ländern gibt es zwar durchaus interessante Chancen. Zugleich sollte man sich beim Kauf von Aktien, bei der Investition in Anleihen oder bei anderen Varianten jedoch über die eventuellen Risiken bewusst sein.