Bitcoin, Ethereum und Co. – wer als Geldanlage Kryptowährungen kaufen möchte, hat mittlerweile eine recht große Auswahl. Allerdings investieren die Deutschen bislang nur in einem sehr begrenzten Umfang in solche Währungen. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom hat zum Beispiel gezeigt, dass nur rund zwei Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland mindestens schon einmal eine Kryptowährung gekauft haben. Immerhin hatten schon 76 Prozent der Befragten bereits davon gehört, aber nur 18 Prozent konnten sich vorstellen, Kryptowährungen tatsächlich zu kaufen. Der Börsengang von Coinbase, einer großen Handelsplattform für diese Währungen, dürfte dieses Bild zumindest ein bisschen beeinflussen.
Solche Zahlen zeigen aber auch, dass private Sparer die Geldanlage Kryptowährungen noch scheuen. Das bleibt hoffentlich auch in Zukunft so. Den Erfindern von Bitcoin, Ethereum und Co. ging es schließlich vor allem darum, dass Zahlungen im Internet anonym abgewickelt werden können. Dazu kommen komplizierte Algorithmen für die Verschlüsselung zum Einsatz. So lassen sich Zahlungen für unerwünschte Dritte verschleiern. Kurz gesagt wird es auf diese Weise möglich, Geld anonym an andere zu übertragen, ohne dass dafür eine Bank oder eine andere Instanz als Vermittler auftreten muss.
Bedeutung in der Praxis
Auf diese Weise lassen sich auch große Summen innerhalb von wenigen Sekunden übertragen. Das ist sogar international möglich – was wiederum ein potenzielles Problem für Polizei oder Ermittlungsbehörden ist. Wenn die Zahlungen in Rahmen von kriminellen Handlungen ablaufen, ist es schließlich kaum noch möglich, die Transfers nachzuweisen.
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Umgekehrt ergeben sich durch solche Zahlungen jedoch auch enorme Vorteile. So ist es zum Beispiel möglich, international Geld zu überweisen, ohne dafür hohe Gebühren zu zahlen. Das ist vor allem für Länder wichtig, in denen viele Menschen im Ausland arbeiten und von dort aus regelmäßig Geld an ihre Familien zu Hause überweisen.
Schon heute wird das immer häufiger mit Hilfe von Kryptowährungen erledigt. Das ist nicht nur besonders einfach, sondern auch deutlich günstiger als Überweisungen über traditionelle Anbieter. Nicht umsonst sind Länder wie Nigeria oder die Philippinen unter den Staaten, in denen aktuell deutlich mehr Menschen als in Deutschland diese Form von Währungen regelmäßig verwenden.
Keine sinnvolle Geldanlage Kryptowährungen
Auch wenn Bitcoin und Co. derzeit noch nicht besonders oft als Zahlungsmittel akzeptiert werden, ist das der eigentliche Zweck von Kryptowährungen. Als Geldanlage waren diese nie gedacht – und sollten auch künftig nicht dazu genutzt werden. Natürlich ist es möglich, auf den Verlauf der Kurse zu spekulieren, genau wie man auf den Wechselkurs von klassischen Währungspaaren setzen kann.
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Dazu gibt es bei immer mehr Anbietern die passenden Instrumente. Allerdings sollte man sich darüber klar sein, dass es um hochspekulative Formen der Kapitalanlage geht. Allein ein Blick auf den Kursverlauf von Bitcoin innerhalb der letzten zwölf Monate zeigt, wie stark der Wert schwanken kann. Allerdings sind auch „traditionelle“ Geschäfte mit Devisen bereits enorm spekulativ und somit in erster Linie für professionelle Anleger geeignet.
Mehr zum Thema Kryptowährungen gibt es übrigens in der aktuellen Ausgabe des Magazins “Geldmag”, die hier kostenlos zum Download angeboten wird.
