Rund um Immobilien

Immobilien Investment: fünf Varianten für die Anlage

Zusammenfassung
  • Wer sein Portfolio mit einem Immobilien Investment ergänzen will, muss nicht gleich eine eigene Wohnung kaufen – es gibt noch weitere Alternativen.

Viele Anleger schrecken vor einem Immobilien Investment erst einmal zurück. Sie glauben, dass dafür viel Geld nötig ist. In Wirklichkeit ist das jedoch nicht der Fall. Natürlich muss man für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses als Kapitalanlage das entsprechende Eigenkapital mitbringen. Wer das eigene Portfolio jedoch mit einem Immobilien Investment diversifizieren will, hat dazu noch einige andere Möglichkeiten.

In diesem Artikel stellen wir fünf verschiedene Alternativen vor. Abgesehen vom Kauf einer Immobilie lassen sich die übrigen Varianten bereits mit recht kleinen Beträgen realisieren. Wer nicht sein gesamtes Vermögen an der Börse investieren will, aber eine höhere Rendite als auf dem Festgeldkonto erzielen möchte, sollte aufmerksam weiterlesen.

Kauf einer Immobilie

Das Eigenheim als Vorsorge für das Alter – das ist schon seit vielen Jahrzehnten eine beliebte Alternative. In den vergangenen Jahren sind die Preise für Häuser und Wohnungen zwar vielerorts enorm gestiegen. Zugleich sorgen jedoch die sehr günstigen Zinsen dafür, dass die entsprechenden Finanzierungen im langjährigen Vergleich extrem günstig sind. Das gilt auch für Häuser oder Wohnungen, die man nicht selbst bewohnen will, sondern lediglich als Anlageobjekt kauft.

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Wer solch ein Immobilien Investment gut plant, kann damit viel Geld verdienen. Soll jedoch das Darlehen aus den Mieteinnahmen getilgt werden, kann es bei einem längeren Leerstand zu Problemen kommen. Zudem ist es wichtig, die Kosten für die Verwaltung oder die laufende Instandhaltung von Anfang an in die Planung aufzunehmen. Neben guten Chancen gibt es also auch einige Risiken. Bevor man sich für einen Kauf entscheidet, ist es also wichtig, sich Zeit zu nehmen und ein passendes Objekt zu finden. Zudem handelt es sich hier um eine sehr langfristige Form der Geldanlage.

Aktien als Immobilien Investment

Der Boom auf dem Markt für Immobilien hat in den vergangenen Jahren auch bei vielen Immobilienfirmen für steigende Kurse gesorgt. Die Aktien dieser Unternehmen haben Käufern in vielen Fällen eine ordentliche Rendite eingebracht. Neben steigenden Kursen haben dafür auch die Dividenden gesorgt.

Niedrige Zinsen werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den kommenden Jahren für gute Rahmenbedingungen auf dem Markt sorgen. Trotzdem können die Kurse – genau wie bei anderen Aktien auch – stark schwanken. Diese Variante eignet sich also eventuell als Ergänzung für das eigene Wertpapierdepot. Eine Altersvorsorge sollte man hingegen nicht allein mit solchen Aktien planen.

Anleihen auf Immobilien

Bei dieser Variante profitieren Investoren von einem relativ hohen Maß an Sicherheit. Sollte der Schuldner nicht zahlen können, ist die Rückzahlung durch einen Eintrag in das Grundbuch gesichert. Aus rechtlicher Sicht gibt es dabei jedoch enorme Unterschiede.

In vielen Fällen profitieren Anleger bei einer Anleihe auf eine bestimmte Immobilie nämlich gar nicht von einer derart hohen Sicherheit. Falls diese nämlich nicht erstrangig ist, werden andere Schuldner zuerst bedient, wenn eine Immobilie in die Zwangsversteigerung geht. Leider sind solche Anleihen jedoch oft wenig transparent. Bevor man sein Geld investiert, sollte man sich also gut damit auskennen oder sich von einem unabhängigen Experten beraten lassen.

Anteile an speziellen Fonds

Wer nicht genug Geld hat, um selbst eine Immobilie zu kaufen, kann als Alternative einige Anteile an einem Immobilienfonds erwerben. Dieser Fonds investiert das von den Anlegern eingesammelte Kapital dann in verschiedene Objekte. Somit lässt sich das Verlustrisiko verteilen, allerdings entscheidet bei offenen Fonds allein der Fondsverwalter über den Kauf oder Verkauf von bestimmten Immobilien.

Bei geschlossenen Fonds handelt es sich hingegen meist um die Finanzierung für ein bestimmtes Projekt. Hier fällt die Mindestanlage jedoch oft recht hoch aus. Diese liegt in der Regel bei einigen Tausend Euro. Zudem muss man für einen frühzeitigen Verkauf seiner Anteile an einem geschlossenen Fonds selbst einen Käufer suchen.

Bei offenen Fonds ist die Rückgabe an die Fondsgesellschaft wesentlich kurzfristiger möglich. Auch hier gelten allerdings gewisse Haltepflichten und Kündigungszeiten, die die Flexibilität einschränken. Wer sich darüber bewusst ist, findet bei Immobilienfonds sicher die eine oder andere interessante Alternative. Im Gegensatz zum Kauf eines Hauses oder einer Wohnung muss man sich nicht mit der Verwaltung oder der laufenden Instandhaltung beschäftigen. Außerdem eignen sich Immobilienfonds, um das eigene Vermögen möglichst breit zu streuen.

Immobilien Investment im Crowdfunding

In den vergangenen Jahren haben sich im Internet eine ganze Reihe von Portalen etabliert, bei denen Anleger auf eine ganz neue Art in Immobilien investieren können. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Websites wie Bergfürst oder Exporo. Beim sogenannten Crowdfunding werden Darlehen von Hunderten oder Tausenden Investoren mit jeweils relativ kleinen Beträgen finanziert. Für die Anlage erhalten diese natürlich eine Rendite, die oft sehr attraktiv ist.

Einer der größten Vorteile beim Crowdfunding ist die Tatsache, dass man bereits mit sehr kleinen Beträgen investieren kann. Zum Teil reichen sogar zehn Euro aus, um sich an einem Projekt zu beteiligen. Zudem gibt es keine weiteren Kosten, die mögliche Rendite lässt sich also leicht erkennen.

Genau wie bei Immobilienfonds kann man hier durch die Anlage in verschiedenen Projekten sein Risiko streuen. Zudem muss man sich nicht selbst um die Verwaltung oder den Verkauf einer Immobilie kümmern.

Allerdings gibt es bei der Transparenz zum Teil Probleme. Nicht immer lässt sich zum Beispiel sofort erkennen, wie die Darlehen abgesichert sind. Somit weiß man als Anleger nicht, was passiert, wenn der Darlehensnehmer seinen Zahlungen nicht mehr nachkommen kann. Wer auf der Suche nach einer langfristigen Anlage ist, sollte sich zudem für eine andere Variante entscheiden. Beim Crowdfunding laufen die Projekte selten länger als drei bis fünf Jahre. Ob es in der Zwischenzeit möglich ist, sein angelegtes Kapital zu erhalten, hängt darüber hinaus von der Plattform ab. Ein Handel an der Börse, wie er etwa bei Anteilen an REITs möglich ist, ist hier nämlich nicht möglich.

Fazit – die wichtigsten Kriterien

Alles in allem sollte man auf fünf Aspekte achten, bevor man sich für ein Immobilien Investment entscheidet:

  • Risiko verteilen: Genau wie bei anderen Formen der Geldanlage sollte nicht das gesamte Kapital in ein Projekt oder einer Anlageklasse investiert werden.
  • Mindesthöhe der Anlage: Natürlich muss man sich fragen, welchen Betrag man investieren kann. Beim Crowdfunding kann man schon mit sehr kleinen Beträgen einsteigen. Der Kauf einer Immobilie erfordert hingegen ein recht hohes Eigenkapital.
  • Flexibilität: Wird das angelegte Geld eventuell kurzfristig für andere Zwecke benötigt? Wenn das der Fall ist, sind geschlossene Immobilienfonds oder gar eigene Immobilien nicht unbedingt die richtige Wahl.
  • Nebenkosten beachten: Für manche Immobilien Investments fallen neben dem Kaufpreis noch weitere Kosten an. Beim Kauf einer Immobilie sind das zum Beispiel Grunderwerbsteuer oder Maklergebühren. Für den Kauf von Anteilen an einem Immobilienfonds kann ein Ausgabeaufschlag verlangt werden.
  • Entscheidungen beeinflussen: Manche Anleger wollen sich bewusst aussuchen, in welche Immobilienprojekte sie investieren. Andere wollen ihr Geld hingegen einem professionellen Verwalter überlassen. Es gibt keine richtige oder falsche Alternative, man sollte sich jedoch vor der Anlage Gedanken über die eigenen Wünsche machen.

Wer diese Punkte in seine Überlegungen einbezogen hat, kann sich in aller Ruhe auf die Suche nach dem besten Immobilien Investment begeben. 

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