- In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie gut Crowdlending-Plattform wie Mintos und Corona für Privatanleger geeignet sind.
Eine Plattform für P2P-Kredite wie Mintos und Corona – passt das wirklich zusammen? Diese Frage stellen sich natürlich viele Anleger. Aufgrund der großen Unsicherheit in der aktuellen Situation geht es schließlich darum, ob die Darlehen wirklich zurückgezahlt werden können. Andernfalls drohen Ausfälle, die sich bei den Investoren in Form von geringeren Renditen bemerkbar machen würden.
Im April haben die Verantwortlichen von Mintos deshalb eine große Umfrage gestartet. Damit wollten sie eine bessere Grundlage haben, um das Verhalten der Nutzer zu verstehen und mehr über deren Sicht auf die Entwicklung der weltweiten Märkte erfahren. Vor allem ging es darum, wie Anleger auf neue Chancen und Risiken reagieren. Zudem war die Frage wichtig, welche Strategien als Reaktion auf die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Krise sinnvoll sind.
Natürlich sind die folgenden Ergebnisse rund um das Thema Mintos und Corona nicht ganz unabhängig. Bei den Befragten handelte es sich schließlich in erster Linie um Nutzer dieser bekannten Plattform für P2P-Kredite. Trotzdem zeigen sich einige sehr interessante Resultate. Insgesamt wurden 2294 Teilnehmer zwischen dem 6. und dem 13. April 2020 befragt.
Interessante Hintergründe
Ein interessanter Aspekt ist die Tatsache, dass 90 Prozent der Befragten Männer waren. Damit war die Geschlechterverteilung im Rahmen dieser Umfrage ähnlich wie auf der Mintos-Plattform allgemein. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer waren zwischen 25 und 44 Jahren und fast die Hälfte investiert bereits seit mehr als einem Jahr Geld über Mintos.
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Ein Vergleich mit Daten, die vor dem Ausbruch der Pandemie erhoben wurden, zeigt keine deutlichen Veränderungen bei der Anlagestrategie. Während vorher die meisten Anleger auf einer Crowdlending-Plattform (30%) oder auf zwei solcher Plattformen (24%) aktiv waren, gibt es nur leichte Verschiebungen. In der Zukunft planen 29% die Nutzung einer Plattform, 26% wollen sich auf zwei Plattformen verlassen. Auch bei den Prozentwerten der Nutzer von drei oder mehr Plattformen gibt es keine wesentlichen Änderungen.
Diese Werte allein sagen natürlich noch nichts über die Summen aus, die auf diesen Plattformen investiert werden. Natürlich ist es noch zu früh, zu diesem Aspekt definitive Aussagen zu treffen. Allerdings zeigen die von Mintos ausgewerteten Antworten, dass Investoren weiterhin optimistisch sind.
Unabhängig von der Art der Anlage sagen 28 Prozent der Befragten, dass sie ihre Anlagestrategie überhaupt nicht geändert haben. Fast ein Viertel gab sogar an, dass sie jetzt mehr Geld investieren. Nur rund ein Drittel investieren aktuell kein Geld (19%) oder ziehen nicht angelegtes Kapital sogar ab (11%).
Passen Mintos und Corona zusammen?
Speziell bei Crowdlending-Anlagen wie Mintos ist natürlich die Frage, ob Nutzer auch hier weiter optimistisch bleiben. Erste Daten zeigen, dass es noch keine Panik gibt, allerdings agieren Anleger zumindest vorsichtig.
Zwischen März und April hat sich der Umfang der Crowdlending-Anlagen bei fast der Hälfte der Anleger (46%) nicht verändert. Dagegen haben 37 Prozent ihre Anlagen verringert, 17 Prozent haben sie aufgestockt. Der Großteil dieser Anpassungen liegt zwischen zehn und 30 Prozent der investierten Summen. Nur jeder zehnte Anleger hat das angelegte Kapital zwischen 70 und 100 Prozent verringert oder gesteigert.
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Spannende Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen verschiedenen Portfoliogrößen. Von den Teilnehmern der Mintos-Umfrage, die bis zu 5000 Euro auf Crowdlending-Plattformen investiert haben, sagten 56 Prozent, dass ihr Investment unverändert geblieben ist. Wer zwischen 50.000 und 250.000 Euro investiert hat, macht sich hingegen scheinbar mehr Gedanken. Hier sagten nur 32 Prozent der Teilnehmer, dass die angelegte Summe sich von März bis April nicht verändert hat. Zugleich ist der Prozentsatz der Investoren, die Geld abziehen, in dieser Kategorie wesentlich größer als bei den “kleinen” Sparern.
Fazit
Alles in allem sind die Daten – wie oben schon erwähnt – natürlich mit Vorsicht zu genießen. Bei der Umfrage waren vor allem Nutzer von Mintos als Teilnehmer dabei. Die Werte sind somit alles andere als repräsentativ.
Trotzdem zeigen die Daten, dass Investoren nicht so panisch reagieren, wie man nach den Kursausschlägen an den Börsen im März hätte vermuten können. Zugleich dürften die kommenden Monate für Mintos und ähnliche Plattformen schwierig werden. Wenn es zu vielen Ausfällen bei Krediten kommt, sinkt die Rendite der Anleger schnell. Das wirkt sich auf die Attraktivität aus und bedroht das Geschäftsmodell.
Für die Verantwortlichen von Mintos – und von ähnlichen Plattformen – ist es deshalb enorm wichtig, die Lage der Wirtschaft im Auge zu behalten. Diese wirkt sich in der Regel direkt auf die Ausfallquoten bei Krediten aus. In der Vergangenheit war das vor allem ein Problem von Banken. Aufgrund der immer stärkeren Verbreitung von Crowdlending-Plattformen im Internet sind nun jedoch auch viele private Anleger ganz direkt von diesem Problem betroffen.