Fonds & ETFs

MSCI World ETF – globale Anlage für das eigene Depot

Zusammenfassung
  • Mit dem Kauf von Anteilen an einem MSCI World ETF haben Sparer die Chance, von der Entwicklung der größten Unternehmen weltweit zu profitieren.

Anteile an einem MSCI World ETF sind das perfekte Fundament für ein gut gemischtes Portfolio. Zum einen gibt es bei einem Exchange Traded Fund (kurz: ETF) kein aktives Management. Das bedeutet, dass die laufenden Kosten sehr gering sind. Zum anderen sind die im MSCI World zusammengefassten Basiswerte die Aktienkurse der weltweit größten Unternehmen. Für eine langfristig orientierte Kapitalanlage ist das eine sehr gute Basis.

Beim MSCI World handelt es sich um einen Aktienindex, der die Entwicklung von mehr als 1500 Unternehmen aus über 20 Industrieländern spiegelt. Die Abkürzung MSCI steht für „Morgan Stanley Capital International“. Das Unternehmen berechnet den Index bereits seit dem Jahr 1970. Das bedeutet für Anleger, dass sich die Entwicklung der Kurse über einen sehr langen Zeitraum vergleichen lässt.

Viele bekannte Unternehmen vertreten

Um den MSCI World zu berechnen, sind die Aktienkurse von aktuell rund 1650 Unternehmen als Basis nötig. Welche Unternehmen das genau sind, verändert sich natürlich immer wieder. Allgemein gilt jedoch, dass nicht nur die größten Konzerne eines Landes vertreten sind. Daneben sind auch die Kurse der sogenannten „Mid Caps“ enthalten. Dazu zählen Firmen, deren Namen vielleicht nicht ganz so bekannt sind, die aber trotzdem einen enormen Wert haben.

Insgesamt repräsentieren die im MSCI World vertretenen Werte rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung aller frei handelbaren Aktien der enthaltenen Länder. Mit etwas mehr als 63 Prozent sind Aktien aus den USA das Schwergewicht in diesem Index, gefolgt von Japan mit rund acht und Großbritannien mit mehr als fünf Prozent.

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Bei den Branchen findet sich eine sehr breite Mischung. Besonders wichtige Werte sind zum Beispiel Aktien von Apple oder Microsoft aus der IT-Branche. Darüber hinaus sind aber auch die Handelsplattform Amazon, der Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson oder der Lebensmittelproduzent Nestlé in der Liste zu finden.

Die Gewichtung von einzelnen Ländern oder Branchen ist jedoch nicht konstant. Vielmehr wird dadurch die Entwicklung der jeweiligen Aktien gespiegelt. Falls der Markt in Deutschland oder Frankreich sich also wesentlich besser als in den USA entwickelt, steigt mittelfristig deren Bedeutung für die Berechnung. Die genaue Zusammensetzung wird quartalsweise neu festgelegt.

Langfristiger Horizont ist wichtig

Wer für das Alter vorsorgen oder für seine Kinder sparen möchte, sollte sich über den Kauf von Anteilen an einem MSCI World ETF Gedanken machen. Bei solchen Anlagen geht es schließlich um einen sehr langen Horizont. Über viele Jahre hinweg ist es sehr wahrscheinlich, eine ordentliche Rendite zu erzielen.

Der Grund dafür ist einfach. Der Index wird im Laufe dieser Zeit immer wieder neu zusammengesetzt. Wenn sich die Kurse von bestimmten Unternehmen nicht gut entwickeln, fallen diese also aus dem Index oder werden weniger stark gewichtet. Auf lange Sicht setzen Anleger bei dieser Art der Geldanlage also auf die Unternehmen, Branchen und Länder, die sich besonders gut entwickeln.

Natürlich gibt es bessere und schlechtere Einstiegszeitpunkte. Diese lassen sich leider erst im Nachhinein erkennen. Im Laufe der rund 50-jährigen Geschichte des MSCI World war der September 2000 der schlechteste Zeitpunkt für den Einstieg. Damals platzte zunächst die Technologieblase an den Börsen, anschließend sorgten die Anschläge vom 11. September 2001 für einen weiteren Kursrutsch.

Nachdem sich die Kurse dann ein wenig erholt hatten, ging es im November 2007 wieder bergab. Damals begann die internationale Finanzkrise. Den Wert vom September 2000 erreichte der MSCI World daher erst wieder nach über 13 Jahren.

Als Anleger vom MSCI World ETF profitieren

Der im vorigen Abschnitt erläuterte Rückblick sollte Anleger jedoch nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil – selbst in diesem Fall konnte man über 15 oder 20 Jahre hinweg noch immer eine ordentliche Rendite erzielen. Außerdem hätte sich diese mit zwischenzeitlichen Nachkäufen sogar noch steigern lassen.

Zudem gibt es viele positive Beispiele von langen Aufschwungphasen. Insgesamt zeigt diese Mischung, dass es bei der Altersvorsorge oder beim Sparen für die eigenen Kinder wohl keine bessere Alternative gibt, wenn man sich nicht ständig mit dem eigenen Wertpapierdepot beschäftigen will. Mit dem richtigen MSCI World ETF profitiert man schließlich nicht nur von der Entwicklung der darin enthaltenen Aktienkurse. Auch die Dividenden, die während des Anlagezeitraums gezahlt werden, werden bei vielen Fonds automatisch wieder angelegt und steigern so die Rendite.

Verschiedene Alternativen

Grundsätzlich gibt es bei ETFs, die auf dem MSCI World basieren, zwei unterschiedliche Varianten. Zum einen handelt es sich dabei um physische ETFs. Diese kaufen die im Index vertretenen Aktien selbst und müssen bei einer neuen Zusammensetzung darauf achten, diese ebenfalls zu spiegeln.

Alternativ dazu gibt es auch synthetische ETFs. Diese kaufen nicht unbedingt die einzelnen Aktien, sondern bilden die Entwicklung im Index mit Hilfe von Tauschgeschäften mit Banken ab.

In der Praxis ist das für Anleger allerdings kein großer Unterschied. Die Kosten für die Verwaltung sind bei beiden Varianten vergleichbar, auch der Kursverlauf unterscheidet sich nicht. Zudem werden beide Alternativen steuerlich gleich behandelt.

Bei den Steuern spielt lediglich die Frage eine Rolle, ob die Dividenden ausgeschüttet oder erneut angelegt werden sollen. Falls diese ausgeschüttet werden, müssen die über den Freibetrag hinausgehenden Einnahmen jährlich versteuert werden. Andernfalls kann es sein, dass die gesamte Rendite am Ende der Laufzeit auf einen Schlag versteuert werden muss. Welche Alternative für Anleger besser ist, lässt sich somit nur im Einzelfall beantworten.

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