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Panik an der Börse – 5 Phasen kennen und das Vermögen schützen

Zusammenfassung
  • Wenn es zu Panik an der Börse kommt, sollten Anleger gut mit den psychologischen Effekten vertraut sein, um Chancen zu nutzen.

Das Coronavirus – und vor allem dessen wirtschaftlicher Effekt – sorgt nun auch für Panik an der Börse. Das hat sich vor allem am “schwarzen Montag” gezeigt. Weltweit fielen die Kurse an den Börsen deutlich, dazu kaum auch noch ein regelrechter Crash der Ölpreise.

Allgemein erkennt man in solchen Situationen immer wieder gewisse Muster an der Börse. Die Panik lässt sich sozusagen in fünf Phasen einteilen. Für Anleger lohnt es sich, diese Phasen zu kennen. So kann man schließlich bestimmte Reaktionen besser verstehen und einordnen.

Zugleich weiß man, wie man sich zu einem bestimmten Zeitpunkt verhalten sollte. Panik ist schließlich kein guter Ratgeber beim Versuch, sein Vermögen zu schützen oder gar eine Rendite zu erzielen. Stattdessen sollte man bei der Kapitalanlage sehr aufmerksam agieren.

Phase 1: Verleugnung nach dem Schock

Gerade bei Ereignissen, die nicht plötzlich eintreten, kann man das typische Verleugnen gut erkennen. Selbst nach den ersten Nachrichten, die die möglichen Auswirkungen der Corona-Epidemie auf die Weltwirtschaft beschrieben, stiegen die Kurse an den Börsen noch. Der Einbruch folgte erst, als etwa in den USA der Dow Jones schon auf ein Allzeithoch gestiegen war.

Allgemein müssen sich Menschen erst an neue Bedingungen anpassen. Obwohl die Märkte eigentlich rasant reagieren, klappt das in der Realität oft nicht so schnell, wie man es vermuten könnte. Im nächsten Schritt folgt dann jedoch eine umso stärkere Reaktion.

Phase 2: Panik setzt ein

Nachdem die Schockstarre überwunden wurde, kommt es unter Investoren zu einer echten Panik an der Börse. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass in dieser Phase keine besonnenen Reaktionen zu erwarten sind. Vielmehr wird panisch reagiert, sodass es innerhalb von wenigen Tagen zu einem schnellen Kursrutsch kommt.

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Fallende Kurse sorgen jedoch für noch mehr Panik. Dadurch kann es sehr schnell zu einer Kettenreaktion kommen. Umgekehrt kann es sein, dass manchen Aktien oder Rohstoffe wie Gold deutlich mehr steigen, als es gerechtfertigt wäre. In der Coronakrise sind zum Beispiel Aktien von Unternehmen aus der Biotechbranche gefragt.

Phase 3: Erschöpfte Anleger atmen auf

Panik kostet viel Energie. Der Stress und die zahlreichen Nachrichten, die die Panik an den Märkten zunächst immer weiter nähren, haben irgendwann nicht mehr die gleiche Wirkung. Vielmehr stumpfen Investoren ab und kaufen wieder Aktien. Sie glauben, dass die schlimmste Phase nun vorbei sei.

Sobald die Kurse wieder steigen, müssen Anleger jedoch gut aufpassen. Handelt es sich nur um eine kurze Erholung? Oder ist ein Ereignis wie die Corona-Epidemie wirklich dazu in der Lage, für eine globale Rezession zu sorgen? Aktuell lässt sich das noch nicht wirklich sagen, ein gewisser wirtschaftlicher Abschwung dürfte jedoch realistisch sein.

Phase 4: Einschätzungen werden realistisch

Wann genau diese Phase beginnt, lässt sich leider erst im Nachhinein gut erkennen. Allgemein achten die Anleger nun aber genau darauf, welche Folgen ein Ereignis hat und wie sich diese auf bestimmte Länder, Unternehmen oder Wertpapiere auswirken werden.

Private Anleger und große Fonds optimieren ihre Portfolios nun mit Blick auf die aktuellen Aussichten. Sind diese schlecht, kann es zu fallenden Kursen kommen. Nun kommt es nicht mehr zu so starken Einbrüchen wie in der Panikphase. Allerdings kann diese Phase Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Bis die Kurse wieder nachhaltig steigen, kann also viel Zeit vergehen.

Phase 5: Anleger resignieren

Je länger die vorherige Phase dauert, desto mehr Anleger verlieren die Geduld. Sie werfen schließlich ihre Bestände auf den Markt, was sich noch einmal negativ auf die Kurse auswirkt. Diese Phase kann sich ein wenig in die Länge ziehen, bietet aber viele Chancen. Die meisten Aktien haben nämlich den Tiefpunkt erreicht, Anleger dürfen nun auf steigende Kurse hoffen.

Panik an der Börse bietet Chancen

Bei einem Blick auf die Verläufe der Kurse nach der Finanzkrise 2008 oder der Dotcom-Blase im Jahr 2000 kann man diese Phasen gut erkennen. Mitten im Abschwung ist das natürlich deutlich komplizierter. Deshalb ist es nicht ganz leicht, den besten Zeitpunkt für den Einstieg zu finden.

Anleger sollten deshalb gut über ihre Strategie nachdenken. Wer langfristig denkt, sollte sich von fallenden Kursen nicht irritieren lassen. In den allermeisten Fällen sollten Sparpläne einfach weiterlaufen, vielleicht sogar ergänzt durch Einmalkäufe. Wer hingegen über den Kauf einer Immobilie nachdenkt und dafür Eigenkapital benötigt, sollte anders handeln.

Genau wie bei jeder anderen Investmentstrategie gilt also auch in Zeiten der Corona-Epidemie: Individuelle Faktoren spielen beim Kauf von Wertpapieren die wichtigste Rolle.


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