Rund um Wertpapiere

Robo-Advisor – mit Algorithmen zur Rendite

Zusammenfassung
  • Robo-Advisor bieten Anlegern eine ganze Reihe von Vorteilen – vor allem dann, wenn man sich nicht selbst um die Details der Geldanlage kümmern will.

Die Digitalisierung betrifft alle Lebensbereiche – das gilt natürlich auch für die Geldanlage. In den vergangenen Jahren haben Robo-Advisor für immer mehr Schlagzeilen gesorgt. Viele Anleger fragen sich jedoch noch immer, wie sie davon profitieren können und wie hoch die mögliche Rendite ausfällt.

Zunächst sollte der Begriff selbst erkärt werden. Dieser setzt sich aus den englischen Wörtern “Robot” (Roboter) und “Advisor” (Berater) zusammen und beschreibt so bereits die Funktionsweise. Statt eines menschlichen Beraters kommt ein Roboter – oder vielmehr eine spezielle Software – zum Einsatz. Diese handelt auf der Basis der Vorgaben eines Nutzers, spricht Empfehlungen für die Kapitalanlage aus und setzt diese auf Wunsch automatisch um.

Daraus ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Zum einen muss man sich nicht selbst um die Anlage des eigenen Vermögens kümmern. Es reicht bereits aus, zu Beginn einige Fragen zum Risikoprofil oder zum gewünschten Zeitraum zu beantworten. Um alles weitere kümmert sich dann der Robo-Advisor. Das ist besonders für Nutzer interessant, die keine Lust haben, sich mit Finanzfragen zu beschäftigen.

Darüber hinaus sind Robo-Advisor im Vergleich zu klassischen Bank- oder Finanzberatern sehr günstig. In der Regel wird eine Jahresgebühr auf der Basis des verwalteten Kapitals berechnet, die zudem relativ niedrig ist. Dadurch wiederum steigt die mögliche Rendite.

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Ein dritter Punkt ist ebenfalls wichtig: Es gibt fast keine Mindestsumme mehr, ab der Anleger Robo-Advisor nutzen können. Bei einem Sparplan sind in vielen Fällen bereits zweistellige Summen pro Monat ausreichend. Bei einer einmaligen Anlage reichen ebenfalls relativ kleine Beträge. Auf diese Weise kann man also den Markt erst einmal in aller Ruhe kennenlernen.

Zugleich sollten sich Sparer darüber bewusst sein, dass Robo-Advisor natürlich auch Nachteile mit sich bringen können. In erster Linie sollte man auf die Auswahl der Wertpapiere achten, in die ein bestimmter Robo-Advisor investieren kann. Diese deckt nämlich normalerweise nicht das gesamte Geschehen an den Börsen weltweit ab, sondern lediglich eine gewisse Auswahl, die vom jeweiligen Anbieter getroffen wird.

Großer Test zeigt Unterschiede

Darüber hinaus liegt der Fokus bei den meisten Varianten auf dem Markt beim Kauf von ETF-Anteilen. Diese spezielle Form von Fonds überzeugt mit niedrigen Kosten, da es kein aktives Management gibt. Allerdings wird dabei das Risiko relativ breit gestreut. Was für die Sicherheit von Vorteil ist, bedeutet gleichzeitig ein gewisses Limit bei der Rendite. Wer stattdessen selbst in einzelne Aktien investiert, nimmt wesentlich mehr Risiko in Kauf, kann aber auch viel höhere Gewinne kassieren.

Alles in allem sind Robo-Advisor deshalb vor allem für die langfristige Geldanlage geeignet. Selbst Finanzprofis können einen Teil ihres Portfolios darüber investieren und sich voll und ganz auf die Verwaltung des übrigens Kapitals konzentrieren. In Deutschland gibt es dazu schon heute eine ganze Reihe von Alternativen. Diese hat das Magazin “Wirtschaftswoche” erst vor wenigen Wochen genau unter die Lupe genommen.

Als Testsieger wurde der Robo-Advisor von Evergreen gekürt. Er überzeugt mit einer ordentlichen Rendite sowohl bei der Einmalanlage als auch bei Sparplänen. Evergreen-Kunden zahlen lediglich die Kosten für die Verwaltung der Fonds, die derzeit bei 0,59 Prozent pro Jahr liegen und genau wie bei anderen ETFs auch direkt vom Fondsvermögen abgezogen werden. Nach eigenen Angaben decken die Fonds im Portfolio von Evergreen mehr als 5000 Wertpapiere weltweit ab. Neben den Fondsgebühren gibt es keine zusätzliche Rechnung, Konto- und Depotführung sowie die einzelnen Transaktionen sind komplett kostenlos.

Ein wenig anders ist das Modell bei der Comdirect, einer der größten deutschen Direktbanken. Hier lässt sich eigene Depot – oder ein Teil davon – mit Hilfe des Zusatzangebots Cominvest digital verwalten. Die Mindestanlage liegt aktuell bei 3000 Euro. Sobald Kunden diese Stufe erreicht haben, können sie sich für einen Sparplan entscheiden, bei dem die Sparrate ab 100 Euro startet. Anders als bei Evergreen fallen bei der Comdirect Kosten für die Verwaltung an. Diese liegen bei 0,95 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Dafür ist die Auswahl wesentlich umfangreicher. Insgesamt kann der Robo-Advisor in etwa 40.000 Fonds, ETFs und ETCs investieren. Abhängig von den eigenen Wünschen können sich die zusätzlichen Kosten also durchaus lohnen.

Mehr zum Thema Dividenden gibt es übrigens in der aktuellen Ausgabe des Magazins “Geldmag”, die hier kostenlos zum Download angeboten wird.


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