Rund um Wertpapiere

Social Trading – so profitieren Sparer vom Wissen anderer Anleger

Zusammenfassung
  • Immer mehr private Anleger interessieren sich für Social Trading. Hier erklären wir, was das genau ist und wie man damit Geld verdienen kann.

Das sogenannte Social Trading verbindet den Börsenhandel mit den Vorzügen von sozialen Netzwerken. Die verschiedenen Plattformen sind die Basis für eine Gemeinschaft, in der sich Nutzer über Entwicklungen an den Märkten austauschen können. Genau wie bei Twitter, Facebook und Co. gibt es beim Social Trading Follower und sowie Influencer, die hier in der Regel als “Signalgeber” bezeichnet werden.

Das Prinzip ist ebenso einfach wie modern: Als Signalgeber können Hobby-Trader, professionelle Finanzberater oder sogar Finanzmedien aktiv sein. Auf einer Plattform für das Social Trading präsentieren diese ihre Handelsstrategie in öffentlichen Musterdepots. Alle Käufe und Verkäufe von Aktien oder anderen Wertpapieren sind für alle Mitglieder der Plattform jederzeit einsehbar. So kann man ganz leicht die Anlagestrategie und die Wertentwicklung der Musterdepots nachvollziehen.

Wer sich selbst ein Bild davon verschaffen möchte, kann sich kostenlos und unverbindlich bei einem der drei bekanntesten Anbieter für Social Trading in Deutschland anmelden:

» Hier geht es zur Website von Wikifolio
» Hier geht es zur Website von eToro
» Hier geht es zur Website von Naga 

Investoren können als Follower die Strategien von so vielen Signalgebern beobachten, wie sie wollen. Wenn einem Follower eine Strategie gefällt, lässt sich diese einfach kopieren. Somit ergibt sich selbst für unerfahrene Anleger die Chance, weltweit erfolgreich an der Börse zu handeln. Umfangreiches Wissen über die Kapitalmärkte benötigt man dafür nicht mehr. Allerdings sollte man auch immer daran denken, dass Social Trading zwar große Chancen bietet, jedoch nicht komplett vor Verlusten schützt.

Am Erfolg teilhaben

Auf verschiedenen Plattformen für das Social Trading gibt es verschiedene Wege, auf denen Anleger an den Erfolgen der Signalgeber teilhaben können. Teilweise werden alle Käufe und Verkäufe kopiert. In anderen Fällen müssen Follower ein Zertifikat kaufen, damit sie an der Wertentwicklung eines Depots teilhaben. Dieses Zertifikat ist eine Kopie der Strategie des Social Traders und lässt sich wie ein gewöhnliches Wertpapier handeln.

Unabhängig von der Methode ist das Resultat vergleichbar. Alle Käufe und Verkäufe von Wertpapieren durch den Signalgeber werden von den Followern nachvollzogen. Die eventuellen Gewinne sichert man sich also ohne großen Aufwand. Dabei hat der Signalgeber eine große Motivation, mit einer erfolgreichen Strategie möglichst viele Follower zu begeistern. Auf dieser Grundlage wird nämlich sein Honorar berechnet, dass er von der jeweiligen Plattform – zusätzlich zu den Gewinnen bei der Anlage – erhält.

Vor- und Nachteile beim Social Trading

Beim Social Trading muss man sich selbst keine Gedanken über eine Strategie für die Kapitalanlage machen. Sparer müssen ihr Depot also nicht mehr selbst verwalten. Das ist vor allem für jene Nutzer interessant, die kein Interesse daran haben, sich mit Finanzfragen umfassend zu beschäftigen. Stattdessen arbeitet man quasi mit einem sehr günstigen Finanzberater zusammen, der eine Strategie vorschlägt und diese in die Praxis umsetzt. Alles in allem ist das Social Trading also zumindest für einen Teil des eigenen Vermögens interessant.

Darüber hinaus kann man mit dieser Möglichkeit schon mit relativ kleinen Beträgen das Risiko breit streuen. Aufgrund der niedrigen Gebühren kann man als Anleger in die Strategien von unterschiedlichen Signalgebern investieren. Der Einstieg ist in der Regel schon mit zwei- oder dreistelligen Beträgen möglich. Plattformen wie Naga oder eToro wollen schließlich dafür sorgen, dass die Schwelle für den Einstieg so niedrig wie möglich ist. Auf diese Weise werden dann weitere Kunden angezogen, die wiederum für zusätzliche Umsätze sorgen können. Die hohen Kosten für einen professionellen Finanzberater oder Vermögensverwalter fallen auf diese Weise komplett weg. Außerdem sind die Gebührenmodelle beim Social Trading normalerweise sehr einfach strukturiert.

» Hier gibt es alle Artikel zum Thema Rund um Wertpapiere

Einen der wichtigsten Nachteil beim Social Trading haben Verbraucherschützer allerdings in der Vergangenheit immer wieder betont: die Bewertung einzelner Depots. Anleger werden dazu animiert, zu einer anderen Strategie zu wechseln, wenn ihr Signalgeber keine oder nur eine geringe Rendite erwirtschaftet. Musterdepots mit hohen Renditen basieren jedoch oft auf einer relativ riskanten Strategie. Wer sich keine Gedanken über das Auf und Ab an der Börse macht, lässt sich jedoch schnell von kurzfristigen Erfolgen und hohen Renditen in den vergangenen Wochen oder Monaten blenden.

Mit einem langfristig orientierten Depot, das kein besonders großes Risiko eingeht, wird es für Signalgeber hingegen schwierig, in den wichtigsten Ranglisten oben zu stehen. Deshalb sollten Nutzer der verschiedenen Plattformen ein wenig Zeit investieren, um sich ausführlich zu informieren. In erster Linie geht es nämlich nicht nur um eine möglichst hohe Rendite, sondern auch um den Zeitraum und um die Frage, ob ein Signalgeber konstant besser als der Durchschnitt auf dem Markt ist.

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